Dienstag, 10. Juli 2012

Die Steuerung der Muskelarbeit


Die Steuerung der Muskelarbeit



über den Unterschied zwischen mechanischer und kommunikativer Einwirkung

Eines meiner ersten Erkenntnisse aufgrund meines neuen Anatomiewissens hat noch heute für mich bei der Ausbildung von Pferden oberste Priorität.

Die Arbeit von Muskeln wird vom Gehirn gesteuert. Wenn ich am Tisch sitze und eine Tasse Kaffee zum Mund führen will, entscheide ich in meinem Gehirn, dass ich die Tasse zum Mund führen will und mein Gehirn gibt dann Informationen an alle beteiligten Muskeln: die Muskeln, die arbeiten sollen, werden aktiv und spannen an und die Muskeln, die entspannen müssen, damit sie die arbeitenden Muskeln nicht blockieren, bekommen die Information zur Entspannung.
Nur weil ich in meinem Kopf die Entscheidung zum Kaffee trinken getroffen habe, kann mein Körper problemlos und reibungslos agieren.

Auf dem Bild (aus dem Buch "PHYSIO-RIDING mit Sabine Bruns, Verlag Müller-Rüschlikon 2012) sieht man mich mit Mogli. Ich habe beschlossen, meinem Pferd ein Leckerli zwischen den Vorderbeinen zu geben und bücke mich deshalb. Mein Bauch und meine Oberschenkel spannen an, während mein langer Rückenmuskel und mein Gesäßmuskel entspannen, um die Beugung des Körpers nicht zu behindern.

Hätte ich nun nicht selber die Entscheidung getroffen, meinen Körper zu beugen sondern jemand anders hätte hinter mir gestanden und mich nach unten gedrückt, ohne mir zu sagen, wohin ich mich bewegen soll, hätten die Muskeln meines Rücken und meines Gesäßes nicht gewusst, dass sie entspannen müssen. Die Bewegung wäre höchst unangenehm und ich würde mich wehren.

Meinem Pferd geht es genauso, wenn ich ihm wie hier auf dem Bild das Leckerli zwischen die Beine halte, entscheidet er im Gehirn, dass er den Rücken aufwölben und das Leckerli ergreifen will.
Würde ich ihn dazu zwingen, seinen Kopf so tief zu halten, wären Rücken- und Nackenschmerzen die Folge, weil die zur Beugung wichtigen Muskeln nicht wüssten, dass sie entspannen müssen.

Fazit für das Reiten: 
Jede Hilfengebung durch den Reiter sollte eine Information in Form eines Signals oder Stimmenkommandos sein, die das Pferd wahr nimmt, versteht und daraufhin selbstständig und freiwillig agiert. 

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