Ich bin es leid, mit Leuten über
eine gute Pferdeausbildung zu diskutieren,
die nie auf einem
durchlässigen Pferd gesessen haben.
Ich bin müde, die Anatomie und
Denkweise des Pferdes mit Menschen zu besprechen,
die nicht lernen,
sondern streiten wollen.
Reiter, was wollt Ihr?
Das Zusammensein mit Pferden ist seit
fast 40 Jahren fester Bestandteil meines Lebens. Und wer mich und
das Konzept Physio-Riding kennt, weiß, dass das Wohl des Pferdes an
erster Stelle steht.
Ich kenne die „alte“ Art mit
Pferden umzugehen (Ständerhaltung, kein Weidegang, Kategorischer
Zwang und „Brechen“ des Pferdewillens) und beschäftige mich
ausgiebig mit modernen Lehr-und Lernmethoden, wie beispielsweise dem
Clickertraining (Lernen über positive Bestärkung) und lehne jede
Art von Ausrüstung ab, die das Pferd in seinen Bewegungen behindert
und einschränkt.
Dennoch zieht sich in meiner Brust
etwas unwohl zusammen, wenn ich sehe, wie heute viele Pferdeliebhaber
mit ihren Tieren umgehen, die jede Form von Gewalt, Zwang und
Erziehung ablehnen.
Ich reite meine Pferde gerne mit
Halsring – werde aber ganz sicher niemals mit Halsring im Gelände
unterwegs sein. Ich bilde ohne Strafe nach den Grundsätzen positiver
Bestärkung aus, auch die Lektion, dass ein Annehmen des Zügels
„Anhalten“ bedeutet.
Meine Pferde nehmen gerne und freiwillig die Trense ins Maul, obwohl sie wissen, dass ich im „Case of emergency“ am Zügel ziehen oder fies „rucken“ würde ... Dies muss ich allerdings nur, wenn mein Pferd nicht „an den Hilfen“ steht und „durchlässig“ ist.
Meine Pferde nehmen gerne und freiwillig die Trense ins Maul, obwohl sie wissen, dass ich im „Case of emergency“ am Zügel ziehen oder fies „rucken“ würde ... Dies muss ich allerdings nur, wenn mein Pferd nicht „an den Hilfen“ steht und „durchlässig“ ist.
Viele Pferdeliebhaber empfinden diese
Aussagen bereits als Teil der großen Tierquälerei des
„Zwangreitens“, oftmals weil sie gar nicht wissen, was der
Begriff Durchlässigkeit überhaupt aussagt.
Wenn ich meine eingezäunte Weide,
meinen Reitplatz oder meine Reithalle verlasse, muss ich
mein Pferd sicher leiten und anhalten können, sonst gefährde ich
nicht nur mein Leben, sondern auch das meines Pferdes und fremder
Menschen, sollte es zu einem schlimmen Unfall kommen.
Dressur eines Pferdes besagt, das Pferd
so auszubilden, dass es zu einem zuverlässigen, kontrollierbaren
Partner wird.
(Turnierreiten schließe ich bei meinem Betrachtungen aus, da die
Anforderungen im Leistungssport für das Tier inzwischen
grundsätzlich fragwürdig geworden sind.)
Korrektes Dressurreiten mit dem Ausbildungsziel "Durchlässigkeit und Zuverlässigkeit"
und
Gewalt gegenüber dem Pferd
schließen einander aus,
denn ein Pferd, das vor seinem Reiter Angst hat,
wird nie zuverlässig bzw. durchlässig werden.
Was Angst, Stress oder Qual bereitet,
ist der Mensch, der nicht bereit ist:
-> seinen Körper fit genug für das
Reiten zu machen
-> das notwendige Geld
für qualifizierten Unterricht auszugeben
-> sich zu wenig um fundiertes Theoriewissen zu bemühen.