Immer wieder begegnen mir als
Tierphysiotherapeutin Pferde, die durch das Reiten ohne Gebiss
gesundheitliche Probleme bekommen haben.
Der Grund liegt vor allem darin, dass
viele Reiter der Meinung sind, dass alles was am Pferdekopf befestigt
werden kann und nicht im Maul des Pferdes liegt grundsätzlich gut
ist.
Das ist nicht richtig.
Wer mit einer gebisslosen Zäumung
reitet, die dem Pferd Schmerzen auf dem Nasenrücken oder durch
Hebelwirkung im Genick zufügt, animiert das Pferd während des
Reitens, den Kopf zu senken und damit mehr Gewicht auf der Vorhand zu
tragen, als gesund ist.
Oft neigen solche Pferde dazu,
Muskeln im Genick, Hals und Schulter konstant anzuspannen, da die
Erwartung von Schmerzen im Gesicht zu einer instinktiven
Abwehrhaltung animiert. Dieses Verhalten führt zu
Muskelverspannungen wodurch die Gliedmaßenbewegungen ihren
elastischen Charakter verlieren und Gelenke und Sehnen geschädigt
werden können.
Viele Pferde verspannen die Rückenmuskeln weil einerseits durch die Einwirkung auf Genick und/oder Nasenrücken das Senken des Halses erzwungen wird und andererseits der Reiter steif im Sattel sitzt und Rückenschmerzen verursacht, auf die das Pferd nur durch Anspannung reagieren kann.
Passivität des Pferdes, die häufig
als Zufriedenheit gedeutet wird, bedeutet nicht selten, dass das Pferd Hals und
Kopf möglichst wenig bewegt, um der Einwirkung auf dem Nasenrücken
zu entgehen.
Gesundes gebissloses Reiten geht nur
mit einer Ausrüstung, die keine Schmerzen verursacht.
Dieses sind Halsringe und Zäumungen
aus weichem anschmiegsamen Leder, Biotane oder gut sitzende weiche
Halfter.
Jede Einwirkung mit einem harten
Gegenstand auf dem Nasenrücken (Bosal) oder die Einwirkung über
Hebelwirkung wie bei einem Hackamore wirkt unter Einbeziehung
tierphysiotherapeutischer Aspekte schmerzhafter als die Einwirkung über
ein normales gebrochenes Trensengebiss, bei dem sich das Pferd durch festes Zubeißen gegen harte Einwirkung wehren kann.
Wenn ein Pferd gebisslos geritten
werden soll, muss eine Ausbildung hierfür stattfinden, in der das
Pferd lernt, die Signale einer weichen!!! gebisslosen Ausrüstung
wahr zu nehmen und zu verstehen.
Das geht beispielsweise sehr gut mit
dem Clickertraining.
Benutzt man eine gebisslose Ausrüstung,
auf die das Pferd sofort sehr empfindlich reagiert, macht das dem
Reiter vielleicht Spaß, es hat aber nichts mit harmonischer und
Pferde - schonender Reitweise zu tun.
Anstatt sich ein gutes Gewissen durch die Wahl der Ausrüstung vorzugaukeln sollte man als Reiter lieber ehrlich darüber nachdenken, wie man wirklich zu seinem Pferd steht.
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