Immer
wieder wird in der Ausbildung des Pferdes der Begriff „Schiefe“
verwendet.
Das
ist sehr irreführend. Reiter glauben, dass sie die vermeintlich
kürzere Seite ihres Pferdes massiv dehnen müssen um das Pferd
gerade zu richten. Das ist nicht richtig.
Die natürliche
Schiefe beim Pferd entspricht
der Links- oder Rechtshändigkeit des Menschen. Es gibt meines
Wissens bisher keine weiteren wissenschaftlich gesicherten
Erkenntnisse zu diesem Thema.
Viele
Wissenschaftler äußerten Vermutungen über unterschiedlich
ausgebildete einzelne Muskelgruppen, doch es gibt keine
tiermedizinisch begründeten Fachartikel oder Veröffentlichungen, in
denen zweifelsfrei festgestellt wurde, dass die Muskeln des jungen
Pferdes unterschiedlich ausgebildet sind, verschieden lang sind oder
das der Körper des Pferdes eine schiefe Form aufweist. - alles
Aussagen, die immer wieder gemacht werden.
Wenn
wir junge Pferde ausbilden, müssen wir Ihnen beibringen, die rechte
und die linke Körperseite gleichmäßig zu koordinieren genauso wie
ein Reiter lernen muss, seine rechte und linke Körperseite
gleichmäßig zu koordinieren.
Viele
vermeintlich schiefe Pferde wurden von Ihren Reitern in ein
Ungleichgewicht geritten, weil der Reiter selber seine rechte und
linke Körperseite nicht gleichmäßig koordiniert sondern einseitig
stärker auf das Pferd einwirkt.
Freie
unbeeinflusste Pferde möchten sich im Trab so fortbewegen, wie es
auch andere Vierbeiner, beispielsweise Hunde gerne tun, Sie treten
mit dem Hinterbein schräg unter ihren Körper um das Körpergewicht
mit besserer Hebelwirkung nach vorne stemmen zu können und bewegen
sich hierdurch gerne schräg vorwärts statt schnurgerade.
(Bei langbeinigen Hunden kann man diesen "schnürenden" Gang im Trab sehr schön beobachten.)
Ein
junges Pferd möchte das auch tun, wenn es einen Reiter trägt, das
fühlt sich für den Reiter so an, als ob das Pferd schief wäre.
Es
ist dann grundlegend falsch, einfach „gegen zu steuern“ und die
vermeintlich „schlechte“ Seite ausgiebiger zu biegen und zu
dehnen als die „bessere“. Das Pferd wird sich abwehrend
anspannen, weil ihm die Koordination der „schlechteren“ Seite ja
schwerer fällt.
Richtig
ist es, das Pferd in langsamen Tempo (Schritt) rechts und links
herum gleichmäßig zu trainieren und hierfür gerne Hilfsmittel wie
Pylone oder Stangen zu nutzen. Im Schritt kann sich das Pferd am
ehesten eine beidseitig gleichmäßige Koordination angewöhnen.
Am einfachsten ist es für das Pferd wenn es die Koordination erst mal während der Bodenarbeit üben kann. Seitengänge sehr langsam und mit häufigem Richtungswechsel und Lektionen wie beispielsweise der Spanische Schritt und Isometrische Übungen sind die wichtigsten Übungen.
Auch
wir Menschen können durch langsame und bewusste Bewegungen am besten
von der Links – bzw. Rechtshändigkeit zu einer soliden
„Beidhändigkeit“ umlernen.
Jeder Reiter sollte als erstes sich selbst kontrollieren um sicher zu sein, mit beiden Körperhälften gleich auf das Pferd einzuwirken bevor daran gedacht wird, das Pferd "korrigieren" zu müssen.
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